Langzeit-Freiwilligendienste
Du willst für eine längere Zeit mal „so richtig raus“? Dann könnten die hier vorgestellten Programme genau das Richtige für dich sein! Besonders geeignet sind solche Auslandsaufenthalte während eines „Gap Years“ zwischen Schule und Ausbildung oder Studium, aber auch direkt nach dem Abschluss. Und manchmal gibt es gute Gründe, einfach mittendrin eine Pause einzulegen und neue Erfahrungen zu sammeln.
Im Folgenden zeigen wir dir Programme, mit denen du einen längeren Auslandsaufenthalt gestalten kanns.
Geförderte Freiwilligendienste
Freiwilligendienste ermöglichen Jugendlichen, sich für eine gewisse Zeit in gemeinnützigen Projekten einzubringen, viel zu lernen und wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Es gibt viele spannende Bereiche, in denen du aktiv werden kannst – von sozialer Arbeit über Umweltschutz bis zu Kultur und Sport.
Vielen Menschen ist der Freiwilligendienst als „Freiwilliges Soziales Jahr“ (FSJ) oder „Freiwilliges Ökologisches Jahr“ (FÖJ) ein Begriff. Diese Programme bieten vorwiegend innerhalb Deutschlands Einsatzplätze.
Weniger bekannt ist oftmals die Möglichkeit, Freiwilligendienste auch im Ausland absolvieren zu können. Hier unterscheidet man zwischen gesetzlich geregelten, öffentlich geförderten Diensten und nicht geförderten Programmen.
Die geförderten Auslandsfreiwilligendienste möchten wir euch hier näher vorstellen. Doch auch im Falle einer Entscheidung für ein nicht gefördertes Programm gilt es, sich gut darüber zu informieren.
Europäisches Solidaritätskorps
Das ESK ist ein von der Europäischen Kommission finanziertes Programm, das jungen Menschen zwischen 18 und 30 Jahren ohne Voraussetzungen wie Sprachkenntnisse ermöglicht, sich im europäischen (und teilweise darüber hinaus) Ausland zu engagieren.
Dieser Freiwilligendienst ist nicht zuletzt durch seine 100-prozentige Förderung der Teilnehmenden besonders attraktiv.
Übrigens: Mit dem ESK kannst du auch ein eigenes Solidaritätsprojekt direkt vor deiner Tür starten und dafür EU-Förderung erhalten.
weltwärts
Bei weltwärts können 18- bis 28-Jährige sich in einem Projekt in Afrika, Asien, Lateinamerika, Mittel-, Südost- sowie Osteuropa und den GUS-Staaten einbringen. Weitere Voraussetzungen sind ein Schul- oder Berufsabschluss (oder vergleichbares) sowie Grundkenntnisse in der Sprache des Gastlandes.
weltwärts legt seinen Fokus auf entwicklungspolitische Projekte. Es ist dabei wichtig zu betonen, dass Freiwillige hier (sowie bei allen Freiwilligendiensten) keine Entwicklungshilfe leisten, sondern sich in einem Lerndienst befinden.
kulturweit
Mit kulturweit, dem Freiwilligendienst der Deutschen UNESCO-Kommission, können junge Menschen von 18 bis 26 Jahren in Afrika, Asien, Lateinamerika, Mittel-, Südost- sowie Osteuropa und den GUS-Staaten einen Freiwilligendienstplatz bekommen.
Seine Einsatzstellen heben ihn von den anderen Programmen hervor: Zum einen kann man durch Tätigkeiten etwa an Goethe-Instituten und deutschen Schulen im Ausland einen Einblick in die deutsche Kultur- und Bildungspolitik erhalten. Zum anderen ist auch die Mitarbeit in z. B. UNESCO-Biosphärenreservaten und anderen Naturreservaten möglich.
Durch eine zentrale Bewerbungsmöglichkeit entfallen, im Gegensatz zu den anderen geförderten Freiwilligendienstprogrammen, Einzelbewerbungen bei verschiedenen Einsatzstellen. Dadurch ist der Bewerbungsprozess etwas einfacher.
Internationaler Jugendfreiwilligendienst
Der IJFD wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend finanziert und bietet für junge Menschen bis 26 Jahre ohne besondere Vorkenntnisse Freiwilligendienstplätze an. Dass diese grundsätzlich weltweit verfügbar sind, macht ihn für viele attraktiv, da auch bei Jugendlichen besonders beliebte Länder wie die USA, Kanada und Japan – wenn auch mit begrenzten Plätzen – darunter sind.
Deutsch-Französischer Freiwilligendienst
Das Deutsch-Französische Jugendwerk bietet einen Freiwilligen an, bei dem in Deutschland lebende junge Erwachsene von 18 bis 25 Jahren in Frankreich in den Bereichen Kultur, Umwelt, Soziales, Schule, Hochschule und Sport mitwirken können. Je nach Einsatzstelle können (Grund-)Kenntnisse in Französisch erforderlich sein.
Au-pair
Bei einem Au-pair-Aufenthalt lebst und arbeitest du meist 6 bis 12 Monate bei einer Gastfamilie. Du übernimmst für einige Stunden am Tag die Kinderbetreuung sowie ggf. auch einige leichtere Haushaltstätigkeiten. Im Gegenzug erhältst du von der Familie Unterkunft, Verpflegung und ein Taschengeld. Das Leben in der Gastfamilie erlaubt in besonderem Maße, Land, Leute und Kultur kennenzulernen und deine Sprachkenntnisse zu verbessern.
Beachte bitte, dass die Vermittlung einer Gastfamilie durch eine Agentur – trotz der Vermittlungsgebühr – eine lohnende Investition ist, in dem Fall, dass nicht alles reibungslos läuft. Sie ist deshalb in jedem Fall zu empfehlen.
Work & Travel
Arbeiten und Reisen im Ausland verbinden? Dafür vergeben einige Länder spezielle Working Holiday Visa, zum Beispiel Australien oder Neuseeland. Und in der EU kannst du ganz einfach zwischendurch Jobs annehmen, ohne Visum oder Arbeitserlaubnis beantragen zu müssen. Besonders wenn du schon eine Ausbildung oder spezielle Kenntnisse habt, kann dies die Jobsuche erleichtern.
Ganz schön viele Infos?
Kein Problem, wir beraten Euch gerne kostenlos und neutral über die verschiedenen Möglichkeiten, mit einem Freiwilligendienst die Welt zu entdecken.
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